Wenn Kita-Kinder die Kochlöffel kreisen lassen
„Piazza“ nennen Erzieher*innen, Eltern und Kinder der Kita „Herz über Kopf“ in Loxten den zentralen Eingangsbereich der Einrichtung. Diese „Piazza“ – der Name geht zurück auf die in Italien entwickelte und in Loxten angewandte „Reggio“-Pädagogik – hat eine neue Errungenschaft: Eine Kinderspielküche. Konstruiert, geliefert, montiert und am Ende auch finanziert hat die 3.000-Euro-„Cucina“ der Versmolder Vladimir Voronzov. Der 35-jährige Kindergartenvater – Sohn David (3) besucht die Einrichtung bereits, Sohn Victor (2) wird ihm im Herbst folgen – ist Gründer und Inhaber des Studios „Ihr Küchenpartner“ an der Ringallee 40.
Wer jetzt meint, die neue Kindergartenküche sei als Spielangebot nur bei den Mädchen gefragt, der täuscht sich gewaltig. „Von wegen geschlechtertypisches Spielverhalten: Unsere Jungen“, sagt Leiterin Ina Ammon-Lindhorst, „sind genauso heiß darauf, in den Töpfen zu rühren wie die Mädchen. Auch sie wollen etwas Anständiges auf die Teller am gedeckten Essenstisch bringen.“
Die Spezialkonstruktion mit einer kindgerechten Arbeitsplattenhöhe von nur 65 cm besteht aus genormten Möbelteilen des Verler Herstellers Nobilia. Sie verfügt über Backofen, Kochstelle Dunstabzug – alles aus Sicherheitsgründen nicht ans Stromnetz angeschlossen – eine Spüle aus Edelstahl, Dunstabzug und reichlich Stauraum in den Schränken für Töpfe und anderes von der Elternschaft gespendetes Kücheninstrumentarium.
Klar, dass die neue Kinderküche, die übriges ein älteres und lange nicht so realitätsnahes Modell aus dem Katalog abgelöst hat, seit ihrer Installation der Star im „Herz über Kopf“-Spielangebot ist. Ina Ammon-Lindhorst: „Wir müssen hier mitunter steuernd eingreifen. Auch aus Gründen des Infektionsschutzes dürfen sich nicht mehr als vier Kinder, die zudem alle aus einer Gruppe kommen müssen, in der Küche aufhalten.“
Auch wenn dies vielleicht nahe liegt: Das Gemüse, das die Kita-Kinder demnächst in ihrem eigenen Garten ziehen werden, wird wohl nicht in der Spielküche zu schmackhaften Gerichten verarbeitet. Ina Ammon-Lindhorst: „Dafür haben wir schließlich unsere richtige Küche mit unseren Küchenfeen Katharina Bachmann und Howaida Balhas.“