Vandalismus an Altkleider-Containerstandorten
Mit dem Frühling kommt der Unrat. Marianne Schumacher weiß, wovon sie spricht. Die 45-jährige gelernte Industriekauffrau ist beim DRK Kreisverband Gütersloh Vorstandsassistentin und zuständig für die Organisation der Altkleider-Sammlung und die Reinhaltung der Standorte. Jedes Jahr aufs Neue muss sie feststellen, dass in den 85 Sammelcontainern in alle 13 Kreiskommunen zu dieser Jahreszeit mehr Fehleinwürfe als sonst landen und die Standorte durch wilde Ablagerungen vermüllen. „Das hängt offensichtlich mit dem Frühjahrsputz zusammen“, vermutet Schumacher. „In manchen Haushalten sammelt sich danach mehr Abfall als die eigene Mülltonne fassen kann. Dann gehen die Leute den Weg des geringsten Widerstands und entsorgen ihre Reste über unsere Altkleiderstandorte.“
Was das DRK und die potenziellen Empfänger der Altkleider, Schuhe oder Haushaltstextilien besonders ärgert: Wenn Flüssigkeiten oder organische Stoffe nicht nur vor den Containern abgelagert werden, sondern in den Sammelbehältern landen. So hat das DRK schon alles Mögliche zwischen den Textilien gefunden. Das Spektrum reicht von Grünabfällen über Farbreste bis hin zu Schlachtabfällen. Marianne Schumacher: „Mitunter führt das dazu, dass der komplette Inhalt verschmutzt und damit für eine weitere Nutzung unbrauchbar wird.“
In diesem Frühjahr scheinen besonders viele Umweltfrevler unterwegs zu sein. Marianne Schumacher sieht hier auch einen Zusammenhang zur Corona-Krise. „Die Leute verbringen in der jetzigen Situation mehr Zeit zu Hause. Viele nutzen dies dazu, ihren Haushalt zu entrümpeln. Und dann wissen sie nicht, wohin mit dem Müll.“ Dass Wertstoffhöfe und auch das Kompostwerk in Gütersloh-Pavenstädt zurzeit geschlossen seien, verschärfe die Lage zusätzlich.
Für das Deutsche Rote Kreuz ist die Kleidersammlung ein wichtiges Betätigungsfeld und eine wertvolle Ertragsquelle, um die soziale Arbeit im DRK aufrechterhalten zu können. Gut erhaltene Kleidungsstücke und Schuhe werden für Katastrophenfälle in aller Welt in den DRK-Depots eingelagert. Abgetragene und nicht mehr verwertbare Textilien gelangen zurück in den Rohstoffkreislauf. Sie werden zum Beispiel zu Fußmatten, Autositzbezügen oder Putzlappen verarbeitet. Aus den Verkaufserlösen finanziert der Kreisverband seine sozialen Aufgaben auch für die Menschen im Kreis Gütersloh.