Nach 33 Jahren verlässt Heidi Grabe „ihr“ Abenteuerland
Ende eines langen Arbeitslebens: Nach 47 Jahren im Beruf – davon 33 Jahre in der Leitung der DRK-Kita „Abenteuerland“ in der Wiedenbrücker Siechenstraße – ist die gelernte Erzieherin Heidi Grabe jetzt in den Ruhestand getreten. Als Einrichtungsleiterin der ersten Stunde war die 64-Jährige die über drei Jahrzehnte prägende Persönlichkeit für die Entwicklung und das pädagogische Angebot dieser Kindertagesstätte.
Wie sehr Grabe das „Abenteuerland“ zu dem gemacht hat, was es heute ist, und welche Verdienste und Wertschätzung sie sich dabei erworben hat, wurde bei der offiziellen Feier zu ihrer Verabschiedung deutlich. Den Nachmittag desselben Tages nutzten später zahlreiche Eltern, um sich mit Dankesworten von Grabe persönlich zu verabschieden. Und am darauffolgenden Tag – dem letzten Tag ihres Berufslebens – war es das Mitarbeiterinnenteam mit Nachfolgerin Carolin Duhme an der Spitze, das ihr einen tränenreichen Abschied bereitete.
Hochemotional war es schon bei der offiziellen Feier zugegangen. Nach dem Willkommensgruß von Carolin Duhme galt den Kindern und Erzieherinnen der fünf Kita-Gruppen die erste Aufmerksamkeit der Festgäste: Nachdem die beliebte Kita-Leiterin auf einem Platz in der Ecke des Turnraumes Platz genommen hatte, sagten ihr die Gruppen auf jeweils eigene Weise „Danke“ und „Auf Wiedersehen“. Die „Zwergenstube“ und die „Minibox“ sangen „Ich schenk‘ dir was“. Die „Zaubermäuse“ überbrachten persönliche Wünsche. Die „Wackelzähne“ ließen ihre gestrickten Handpuppen zur Melodie von „Na-na-na-na“ tanzen, und die „Rappelkiste“-Kinder rappten nach dem Dikka-Song „Der tollste Tag deines Lebens“. Danach sangen sie „...zum Schluss einen Abschiedskuss“ und überreichten Rosen in allen Farben.
Als erster Redner und Träger-Vertreter hob anschließend der stellvertretende DRK-Ortsvereinsvorsitzende Johannes Granas die erfolgreiche Aufbauarbeit von Grabe und ihre Freude an innovativen Ideen in den Mittelpunkt seiner Worte. Die Ortsvereinsvorsitzende Marissa zu Bentheim-Tecklenburg würdigte danach Grabes Rolle als Teamleiterin und Motivatorin. Die beiden Elternvertreterinnen Jessica Hütte und Hannah Eustermann dankten für die Möglichkeit zur Einbindung in die Kita-Arbeit und die Schaffung eines Zuhauses für ihre Kinder. Dirk Kursim, Vorsitzender des städtischen Jugendhilfeausschusses und einst Tageshospitant im „Abenteuerland“, sprach voller Respekt von Grabes Engagement und Kampf für die Rechte ihrer Kolleginnen. Und für die Stadt Rheda-Wiedenbrück sagte Abteilungsleiterin Ruth Lohmeier Dank für das über die „kleine Welt der Kita hinaus gezeigte Engagement in der Stadt“.
Weitere Dankesworte kamen von den langjährigen beruflichen Weggefährtinnen Ursula Sudbrock und Iris Hansel, Stellvertreterin Valentina Wall sowie Fachberaterin Sarah Weeber vom DRK Kreisverband und Birgit Kaupmann von der Caritas. Wie sehr es der hochgelobten scheidenden Kita-Leiterin gelungen war, ihre Einrichtung stets qualitativ und quantitativ weiterzuentwickeln, wurde auch aus den abschließenden Wortbeiträgen deutlich: Der stellvertretende Schulleiter Jens Rybak vom Reckenberg-Berufskolleg etwa würdigte Grabes Einsatz im Bereich der Erzieherinnen-Ausbildung. Englisch-Lehrerin Christin Meyer-Delvendahl sprach angesichts der vielen kreativen Ideen von einem „crazy Kindergarten“, den sie sonst nirgendwo gesehen habe. Und Museumsleiterin Christine Hoffmann erinnerte an die gemeinsamen „Nachtwächter-Rundgänge“ durch die Wiedenbrücker Altstadt, die das Kita-Leben spannend gemacht hätten. Ihr Dankeschön-Präsent für Heidi Grabe: Eine „Dauerkarte auf Lebenszeit“ für das Museum Wiedenbrücker Schule.
Dass die scheidende Kita-Leiterin das Museum künftig regelmäßig besuchen wird, scheint angesichts ihrer Pläne für den neuen Lebensabschnitt allerdings mehr als fraglich. Denn: Außer gemeinsamen Unternehmungen und Reisen mit Ehemann Olaf - darunter weitere Etappen auf dem Jakobsweg – hat Grabe versprochen: „Wenn es gewünscht wird, werde ich dem DRK-Ortsverein mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter zur Verfügung stellen.“