Integrations-Staatssekretärin besucht DRK
„Das Wichtigste im Moment ist“, sagt Izabela Djanic, „dass die Leute was zu essen haben.“ Djanic, von Haus aus Dipl. Soziologin und Leiterin der Abteilung Migration, Integration und Flüchtlingshilfen beim DRK Kreisverband Gütersloh, weiß, wovon sie spricht. Täglich erreichen sie Hilferufe aus dem Umfeld von Tönnies-Mitarbeitern, die sich zurzeit in Quarantäne befinden. Tenor: „Wir haben von der Firma seit Tagen nichts mehr zu essen bekommen und brauchen dringend Lebensmittel.“
Die damit verbundene Kritik an den Tönnies-Subunternehmen konnte Izabela Djanic jetzt an prominenter Stelle loswerden: Staatssekretärin Serap Güler vom NRW-Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration hatte sich bei ihrem Besuch im Kreis Gütersloh eine Stunde Zeit genommen, um sich von Mitarbeitern des DRK über die aktuelle Lage berichten zu lassen.
Von DRK Vorstand Ilka Mähler, Izabela Djanic, Dr. Cemil Sahinöz und der ehrenamtlichen Helferin Bayan Shamo Shibli erfuhr der Gast aus Düsseldorf, dass auch die Kommunikation mit den Leiharbeitern aus Südosteuropa ein ernst zu nehmendes Problem darstellt. Ilka Mähler: „Wir spüren eine große Verunsicherung bei den Menschen. Die wissen nicht, was und wem sie Glauben schenken sollen – ihren Vorgesetzten oder den Behörden. Was sie sich wünschen, sind in ihrer Sprache mehr Informationen zu den Bedingungen der Quarantäne.“
Neben der Versorgungslage und der Kommunikation rückt auch die wirtschaftliche Situation der Arbeiter*innen zunehmend in den Blickpunkt. Izabela Djanic: „Wir hören Berichte, dass Löhne gar nicht mehr oder nur noch zur Hälfte ausgezahlt werden.“
Serap Güler, die in Begleitung ihres persönlichen Referenten Stefan Schmidinger zum DRK Kreisverband gekommen war, zeigte sich nach dem Gespräch am meisten beunruhigt über die schwierige Versorgungslage. Ihr Versprechen an die Teilnehmer*innen der Runde: „Wir schauen, wie wir hier Abhilfe schaffen können.“