Erfolgreiches Zusammenwirken von DRK und Maltesern
Mitte März in Halle/Westfalen: Zwei Patienten und drei Mitarbeiter einer Dialyse-Einrichtung in Halle/Westfalen haben sich mit dem Corona- Virus infiziert. Der Krisenstab des Kreises Gütersloh beauftragt daraufhin das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und den Malteser Hilfsdienst (MHD) mit dem Patienten-Transport unter Infektionsschutz-Bedingungen.
Die Dialyse ist für die Betroffenen lebensnotwendig. Daher war es nicht möglich, die notwendige Behandlung auszusetzen. Nicht nur die nachweislich infizierten Patienten mussten unter Beachtung besonderer Schutzmaßnahmen transportiert werden. Betroffen waren auch Patienten, die als sogenannte Kontaktpersonen galten, da sie sich angesteckt haben konnten.
Anfänglich handelte es sich um 23 Personen, die jeweils zwei- bis dreimal in der Woche eines besonderen Transportes bedurften. Die beiden Hilfsorganisationen setzten dafür anfänglich sechs Krankentransportwagen sowie einen speziellen Kombi-Betreuungsdienst zum Rollstuhl-Transport ein. Koordiniert wurden die Fahrzeuge über einen Einsatzleitwagen.
Eine geeignete Unterkunft in Halle für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte war schnell gefunden. Im DRK-Zentrum in Halle an der Bismarckstraße wurden für die Einsatzkräfte Aufenthaltsräume eingerichtet sowie Dusch- und Waschräume bereitgehalten. Geschaffen wurde auch eine Möglichkeit, dort nach den Einsätzen die Krankentransportwagen zu desinfizieren. Die Mittagsverpflegung der ehrenamtlichen Helfer/innen wurde von der Küche des DRK-Hauses Ravensberg in Borgholzhausen übernommen.
Für Transporte von infizierten Patienten und Verdachtsfälle gelten besondere Anforderungen im Hinblick auf Hygiene und Schutz des Personals. In enger Abstimmung und mit Unterstützung des Rettungsdienstes des Kreises Gütersloh wurden diese hohen Anforderungen erfüllt. So unterstützte der Kreis Gütersloh das DRK und die Malteser mit der Bereitstellung der notwendigen Schutzausrüstung. Dazu gehörten Kittel, Handschuhe, Masken und Brillen sowie die Desinfektionsmittel für die Fahrzeuge. Der Kreis sorgte für fachliche Beratung durch seinen Desinfektor und kümmerte sich um die Reinigung der Einsatzkleidung für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Insgesamt war der Einsatz eine hohe logistische Herausforderung, die im Zusammenwirken von Kreis, DRK und Maltesern erfolgreich bewältigt wurde.
Gerade die warmen, fast sommerlichen Temperaturen während der Einsatzdauer führten in Verbindung mit dem Tragen der umfangreichen Schutzbekleidung zu einer erheblichen körperlichen Belastung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Doch der dringend gebotene Schutz der Patienten und der Einsatzkräfte vor weiteren Infektionen oder der Verschleppung der Keime machten diese aufwändigen Maßnahmen notwendig.
Der Einsatz von DRK und Malteser zog sich über fünf Wochen hin. Erst nachdem fast alle Patienten genesen waren, konnten das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst ihren Einsatz beenden. In den zurückliegenden fünf Wochen wurden - jeweils an drei Wochentagen - mehr als 300 Transporte vorgenommen.
Dabei setzten DRK und Malteser gemeinsam 112 ehrenamtliche Rettungssanitäter/-innen und Rettungshelfer/-innen ein, die zusammen 1.250 Einsatzstunden leisteten. In den ersten Wochen war stets ein Zugführer des MHD vor Ort, um die Transporte zu koordinieren. Im späteren Verlauf war diese Koordination nicht mehr erforderlich. Das Deutsche Rote Kreuz setzte ehrenamtliche Einsatzkräfte aus den Rotkreuzgemeinschaften Halle, Harsewinkel, Herzebrock-Clarholz, Neuenkirchen, Schloß Holte-Stukenbrock, Verl und Versmold ein.
Der besondere Dank der beiden Hilfsorganisationen und des Kreises Gütersloh gilt den Arbeitgebern und Dienstherren der eingesetzten, ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Ohne deren Unterstützung durch Freistellung vom Arbeitsplatz wäre dieser für die Patienten lebensnotwendige Einsatz über einen solch langen Zeitraum nicht möglich gewesen.