Jetzt wird geackert in der Versmolder Kita "Am Stadtpark"
Versmold. In der Versmolder DRK-Kita „Am Stadtpark“ gibt es ab sofort eine neue Zeitrechnung. Die zwölf Monate des Jahres sind jetzt in drei Phasen eingeteilt: Die „VorAckerzeit“ von Januar bis Mitte April, die „Ackerzeit“ von Mitte April bis Ende Oktober und die „NachAckerzeit“ von Anfang November bis Ende Dezember. Der Grund für die neue Einteilung des Jahres ist aus Sicht der Kita ein außerordentlich erfreulicher: Seit Donnerstag dieser Woche wissen Leiterin Susan Sommer und ihr Team, dass sie sich mit Erfolg um die Teilnahme am Projekt „GemüseAckerdemie“ beteiligt haben. Sommer: „Seitdem dürfen wir uns offiziell ‚Ackerkita‘ nennen.“
Hinter dem Namen „Ackerdemia“ verbirgt sich ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Potsdam. Das Ziel, das der unter anderem von der Berliner Humboldt-Universität unterstützte Verein verfolgt, lautet: „Wir wollen die junge Generation für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit begeistern.“ Bislang haben sich bundesweit rund 65.000 Kinder und Jugendliche aus 650 Kitas und Schulen an einem der Bildungsprogramme von „Ackerdemia“ beteiligt. Die hohe Reputation des Vereins zeigt sich auch darin, dass er mit dem Fernsehmoderator Christoph Biemann („Sendung mit der Maus“) einen prominenten Schirmherrn und AckerBotschafter gewinnen konnte.
Begleitet von Expert*innen des Vereins werden sich die Erzieher*innen und Kinder der DRK-Kita „Am Stadtpark“ von diesem Jahr an noch intensiver um die Anlage und Pflege ihres Gemüsegartens kümmern. In der „GemüseAckerdemie“ säen, pflegen und ernten die Kinder ihr eigenes Gemüse. Susan Sommer: „Über das Jahr hinweg werden wir 25 verschiedene Gemüsearten anbauen. So erleben die Kinder, wo unsere Lebensmittel herkommen und wie diese wachsen.“
Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Kinder von heute immer seltener mit der Natur in Kontakt kommen. Immer weniger Kinder wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen. Noch weniger haben selbst einmal mit ihren Eltern Gemüse angebaut. Darüber hinaus geht es angesichts einer Wegwerfquote von 30 Prozent darum, den Wert von Lebensmitteln zu vermitteln. Und schließlich soll auf die Gefahr von Diabetes und Übergewicht durch eine falsche Ernährung aufmerksam gemacht werden. Das Ganze steht unter dem Motto: „Mehr Wertschätzung für Natur und Lebensmittel. Für eine Generation, die weiß, was sie isst.“