Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche
Und plötzlich ist alles Anders
Die Trauer von Kindern und Jugendlichen wird oft nicht gesehen.
Verhinderte Trauer aber behindert Leben!
Wenn Kinder oder Jugendliche Vater oder Mutter – oder einen anderen ihnen wichtigen Menschen – verloren haben, ist ihre Welt nachhaltig erschüttert. Nichts ist mehr, wie es war. Und wie es gehört.
Einen solch schweren Verlust auszuhalten und zu verarbeiten, erfordert viel Kraft.
In der Familie ist jeder Einzelne selbst ein Trauernder, dadurch ist der Blick auf die Kinder und Jugendlichen oftmals verstellt. In der Schule herrscht unter den Mitschülern sichtlich Betroffenheit, aber ebenso große Sprachlosigkeit. Häufig finden trauernde Kinder und Jugendliche niemanden, mit dem sie über das Geschehene sprechen und ihre Trauer ausdrücken können.
Kinder und Jugendliche brauchen in einer solchen Situation – von Ausnahmen abgesehen – zwar keine Therapie. Behutsame professionelle Begleitung, die zeitlich befristet ist, kann aber sehr hilfreich sein.
Trauer bei Kindern und Jugendlichen
Grundsätzlich trauern Kinder und Jugendliche nicht anders als Erwachsene – sie drücken ihre Trauer aber anders aus. Eben mussten sie noch untröstlich weinen, im nächsten Moment toben sie schon wieder wild herum. Ängstliches Anklammern kommt genauso vor wie trotziges Leugnen. Diese schnellen Stimmungswechsel, die sich auch überlappen können, sind typisch. Und sie machen die Trauer für Erwachsene oft schwer nachvollziehbar.
Oft äußern Kinder und Jugendliche ihre Trauer auch nicht direkt. Sie halten sich zurück, aus Angst, von ihren Gefühlen überwältigt zu werden oder ihre Eltern damit zusätzlich zu belasten.
Daher wird ihre Trauer häufig übersehen oder nicht verstanden.
Trauer in der Familie
Wenn ein Familienmitglied stirbt, sind Kinder und Jugendliche doppelt belastet – durch einen doppelten Verlust. Neben der eigenen Trauer um Vater oder Mutter oder eine andere wichtige Person müssen sie erleben, wie die ganze Familie in eine tiefe Krise gerät. Die Sicherheit, das alles bleibt, wie es soll, ist dahin. Wie bei einem Mobile, bei dem man ein Teil abschneidet, gerät die gesamte Familie aus dem Gleichgewicht. Jeder ist mit der eigenen Trauer beschäftigt.
Junge Menschen können im Trauerfall zuweilen erstaunliche Anstrengungen übernehmen, den Verlust zu bewältigen. Sie versuchen, die entstandene Lücke in der Familie auszufüllen und das Gleichgewicht in der Familie wieder herzustellen. Sie trösten dann die trauernden Familienmitglieder oder bemühen sich, den Verstorbenen zu ersetzen, indem sie sich im Haushalt oder der Schule besonders anstrengen – obwohl eigentlich sie es sind, die dringend Unterstützung benötigen, um den Verlust auszudrücken und betrauern zu können.
Was Kinder und Jugendliche brauchen
Trauernde Kinder und Jugendliche brauchen Schutz und ein Gegenüber, das keine Angst vor ihrer Trauer und deren vielfältigen Formen hat.
In der Gemeinschaft mit Gleichaltrigen, die ebenfalls einen Verlust betrauern, erleben sie, dass sie nicht allein sind – und das ist enorm bedeutsam für sie. Sie erfahren, dass ihre widersprüchlichen Gedanken und Gefühle nicht unnormal sind, dass diese geäußert werden dürfen und auf Verständnis treffen. Und das sie auch schweigen dürfen.
Erleben Kinder und Jugendliche, dass ihre Trauer eine gesunde Reaktion auf einen schmerzlichen Verlust ist, dass z.B. Freude auch ohne Schuldgefühle erlebt werden darf, dann kann sich Trauer mit der Zeit verändern und in ihr Leben integriert werden. Sie erfahren, dass sie eine Krise durchstehen können. Eine gute Erfahrung stärkt die Persönlichkeit und schafft Vertrauen, das Leben zu meistern und spätere Verluste zu tragen.
Unsere Trauerbegleitung
Wir möchten Kinder und Jugendliche, die durch den Tod eines nahestehenden Menschen einen schweren Schicksalsschlag erlitten haben, ein Stück auf ihrem persönlichen Trauerweg begleiten.
Wir möchten Kinder und Jugendliche in ihrer Einzigartigkeit wahrnehmen, sie liebevoll und achtsam begleiten und sie individuell stärken.
Unser Ziel ist, trauernde Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, dem Verstorbenen einen neuen Platz in ihrem Leben zu geben und mit einem gestärkten Selbstbewusstsein, Mut und Lebensfreude selbstständig ihren eigenen Weg zu gehen.
Nicht allein sein mit seinen Gefühlen.
Mit anderen seine Trauer teilen: Das heilt.