Damit niemand im winterlichen Stau auf der A 2 frieren muss
Wer im Winter bei Temperaturen weit unter null die Nacht im Stau auf der A 2 verbringen muss, der fragt nicht, woher die Hilfe kommt. Entscheidend für sein körperliches und seelisches Wohl ist vielmehr, dass ihm geholfen wird – beispielsweise mit heißem Tee, einer warmen Decke oder einem aufmunternden Wort. Nicht selten kommt alles das in einem solchen Fall von ehrenamtlichen Helfer:innen des Deutschen Roten Kreuzes. Wie sie diese und andere Betreuungseinsätze organisieren und erfolgreich umsetzen – das erfuhren jetzt 15 ehrenamtliche DRKler aus den Rotkreuzgemeinschaften im Kreis Gütersloh in Theorie und Praxis.
Den Abschluss der fünftägigen Ausbildung zu Fachkräften des Betreuungsdienstes bildete dabei ein Praxistest im DRK-Zentrum Schloß Holte-Stukenbrock. „Mit diesem Seminar haben wir endlich unseren monatelang unterbrochenen Ausbildungs- und Übungsbetrieb wieder aufnehmen können“, freute sich Jürgen Strathaus, Rotkreuzbeauftragter des Kreises und zugleich hauptamtlich verantwortlich für die Servicestelle Ehrenamt.
Strathaus war einer von sechs Ausbildern bei dem Lehrgang für den Betreuungsdienst. Zusammen mit dem Langenberger schulten Jonas Klasfauseweh (Schloß Holte-Stukenbrock), Andreas Herbort (Rietberg-Mastholte), Christian Schumacher (Verl) sowie Rebecca Stiens und Hendrik Eckert (Rheda-Wiedenbrück) die 15 Seminaristen zum Beispiel in der Organisation von Hilfsmitteln oder in der Handhabung der umfangreichen Einsatzausstattung. Auch erfuhren die Teilnehmer:innen, wo sie im Falle einer Evakuierung Ausweichquartiere finden und wie sie diese schnellstmöglich herrichten. „Nicht zuletzt“, so Jürgen Strathaus, „geht es in der Fachdienst-Ausbildung darum, wie Betroffene in Katastrophenfällen versorgt werden und wie die auf öffentliche Hilfe angewiesene Bevölkerung bei schweren Unglücken, Evakuierungen oder Räumungen unterstützt werden kann.
Eins ist klar: Einen Großeinsatz mit vielen zu versorgenden Menschen wünscht sich niemand herbei. Früher oder später wird dieser Fall aber auch für Rettungskräfte aus dem Kreis Gütersloh eintreten. Vor diesem Hintergrund lautet die aktuelle Botschaft von Jürgen Strathaus an die Bevölkerung: „Wenn es zum Ernstfall kommt – etwa zu einer Evakuierung vor einer Bombenentschärfung, einem Massenunfall auf der Autobahn oder einer Hausräumung nach einem Brand – dann steht das DRK im Kreis Gütersloh jetzt mit 15 weiteren Betreuungsfachkräften für den Hilfseinsatz bereit.“