Corona-Ausbruch: DRK steuert Einsatz mobiler Entnahmeteams
Sie kommen aus dem Sauerland und dem Ruhrgebiet, dem Münsterland und vom Niederrhein, dem übrigen Ostwestfalen und auch aus dem betroffenen Kreis Gütersloh selbst: DRK-Trupps aus dem gesamten Bundesland Nordrhein-Westfalen sind in diesen Tagen im Kreis Gütersloh im Einsatz, um die Ausbreitung des Corona-Virus nach dem heftigen Ausbruch im Fleischwerk Tönnies in Rheda-Wiedenbrück einzudämmen. Voraussichtlich noch bis zum kommenden Wochenende dauert der Einsatz, bei dem deutlich mehr als 1.000 Wohnstätten von Tönnies-Beschäftigten aufzusuchen sind.
Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen anderer Hilfsdienste und von der Bundeswehr bilden die ehrenamtlichen DRK-Helferinnen und Helfer mobile Einsatzteams. Dieser Einsatzabschnitt 1 wird von einer Führungscrew des Deutschen Roten Kreuzes geleitet. Drei bis vier Personen bilden die zum Teil gemischten (militärisch und zivilen) Trupps. Ihre Aufgabe besteht darin, die Tönnies-Beschäftigten aufzusuchen, die sich nach behördlicher Anordnung zurzeit in häuslicher Quarantäne befinden.
Für eine Testung auf das Corona-Virus sind vor Ort Abstriche von sämtlichen anderen Hausbewohnern vorzunehmen. Eine weitere Aufgabe der Teams besteht darin, die Personalien aller Bewohner*innen für einen Vergleich mit vorliegenden Namenslisten festzuhalten. Diese Dokumentationspflichten übernehmen zwei Hilfskräfte, eine Einsatzkraft kümmert sich um den Abstrich. Ein viertes Team-Mitglied steht für Übersetzungen bereit, da viele Tönnies-Beschäftigte und deren Familienangehörige der deutschen Sprache nicht mächtig sind.
Sämtliche Team-Mitglieder arbeiten dabei unter vollem Infektionsschutz. Dies bedeutet unter anderem: Mundschutz und Gesichtsvisier, ein Schutzanzug für jede Adresse, zwei Paar Handschuh im Einsatz und ständiges Desinfizieren der Hände. Angesichts der vorherrschenden hohen Temperaturen in der vergangenen Woche stellte schon jede Schutzkomponente an sich eine Belastung für die Helfer*innen dar. Alles zusammen brachte die Einsatzkräfte nicht selten an den Rand der Erschöpfung. Umso mehr freuten sich die Helfer*innen auf das, was sie nach ihrem Einsatz im Lagezentrum an der Feuerwehrschule des Kreises Gütersloh erwartete: Neben kühlen Getränken und/oder einem Becher Kaffee auch ein mobiler Eisstand. Den hatte der DRK-Kreisverband Gütersloh kurzerhand organisiert, um den Helfer*innen auf sympathische Weise Dank zu sagen und sie bei Laune zu halten.